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Follower Forever

Mit ihren mehr als 200.000 Follower bei Instagram gehört Maria Astor zu den bekanntesten deutschen Influencerinnen. Unter ihrem Pseudonym Masha Sedgwick bloggt sie professionell auf diversen Social-Media-Kanälen über Fashion, Beauty, Travel und persönliche Erlebnisse. Wir sprachen mit der Berlinerin über das Geschäftsmodell Influencer und warum sich Ecken und Kanten auszahlen.

Masha Sedgwick steht lächelnd an einer Wand lehnend auf der Ambiente Messe.

Nebenbei ging nicht. Masha Sedgwick unterbrach ihr Wirtschaftsstudium, um sich voll und ganz dem Bloggen zu widmen. Ihre wachsende Bekanntheit machte sie attraktiv für viele Marken. Sie wurde eine Vorreiterinnen in der deutschen Influencer-Welt und ist heute auf vielen Plattformen unterwegs, unter anderem bedient sie einen Podcast. Follower nimmt sie mit auf Reisen in ferne Länder und gewährt ihnen einen Blick hinter die Kulissen der Modewelt. Ihr Geld verdient die 1989 Geborene mit Editorials, also Bilderstrecken, auf denen sie bestimmte Kleidung trägt, und Affiliate-Marketing, das heißt, Provision durch Produkt-Verlinkung. Wir möchten von ihr wissen, was wirklich zählt, um Follower und Einnahmen zu generieren.

Hallo Masha, was führt zum Erfolg?
Erstens, das richtige Netzwerk. Zweites, und das ist das höchste Gut des Influencers, Authentizität. Dabei ist eine kritische Haltung besser als ständig alles gut zu finden, sonst ist man austauschbar und die Leute haben sich schnell sattgesehen. Um relevant zu bleiben, muss man auf eine klare Linie achten, Ecken und Kanten zeigen. Man muss unersetzbar sein können. Die Menschen folgen mir wegen meiner Meinung. Eine coole Attitüde und Ausstrahlung helfen, bekannt zu werden. Beides sind Dinge, die von einer inneren Haltung ausgehen und weniger vom Äußeren.

Wie wichtig ist Internationalität?
Deutschland ist mein Markt und das wird auch so bleiben solange ich hier meine Base habe – das ist so eine Regel: wo die Base ist, hat man seine Follower. In Deutschland geht man zurückhaltend, ja, fast geizig mit Likes um, anders in den USA, wo das Social Media-Verhalten ausgeprägter ist und die Like-Mentalität viel mehr zelebriert wird.

Sehen Sie sich Dienstleisterin oder Künstlerin?
Mehr als Künstlerin. Andere sehen sich als Dienstleister und fahren gut damit. Nicht jeder hat das Potenzial zum Influencer. Warum? Nicht jeder möchte im Fokus der Öffentlichkeit stehen und nicht jeder hat Lust, sich immer zu präsentieren. Außer-dem ist cooler Style nicht erlernbar. So kann man zwar die Technik des Fotografierens lernen, aber das Auge für ein Foto hat man oder man hat es nicht.

Interviewszene mit Masha Sedgwick auf der Ambiente Messe im Flamingo Cafe.

Reich und berühmt werden mit hoher Reichweite, schon Teenager reizt das. Nicht ganz beiläufig Werbung zu machen, scheint ein Leichtes zu sein und mittlerweile tummeln sich unzählige selbsternannte Influencer und Markenbotschafter in den sozialen Netzwerken. Einige von ihnen werden, da sie ihr „schönes“ Leben 24/7 inszenieren, belächelt.
Jeder kann es sich aussuchen, wem er folgt. Viele entscheiden sich bewusst dafür, Klischees zu folgen und Menschen ohne Ecken und Kanten. Dabei sollte jeder sein eigenes Verhalten reflektieren. Jeder Post von mir ist eine bewusste Entscheidung gegen den Mainstream. Es würde sicher noch besser laufen, wenn ich nur Selfies zeigte und extrem viel Haut. Es gibt Influencerinnen im Game- und Technikbereich, die nicht so populär sind, da ihnen wenige folgen. Sie haben nicht dieselbe Reichweite und sind daher weniger sichtbar. Das ist jedoch ein Spiegel der Gesellschaft und nicht der Influencerinnen.

Stimmt es, dass oberflächliche Themen weitere Kreise ziehen?
„Meine Erfahrung ist eine andere. Auf emotionale und persönliche Texte und Bilder bekomme ich viel mehr Feedback. Bei Instagram kommt Mainstream-Content generell besser an, auch das stelle ich fest.“

Influencer-Marketing, also die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Meinungsmachern in der Social Media-Welt, gilt bei immer mehr Unternehmen als der ganze große Wurf, um kommerzielle Informationen effektiv zu verbreiten. Masha Sedgwick kennt die wesentlichen Gründe.
Der Erfolg ist messbarer als bei einer Anzeigenkampagne im Print. Gleichzeitig ist Influencer-Marketing viel mehr auf Zielgruppen lenkbar. Das macht diese Disziplin des Online-Marketing so attraktiv. Marken müssten das noch viel mehr nutzen. Anders als früher ist nicht die Reichweite das Entscheidende, sondern das Engagement des Influencers – sprich, seine Positionierung, seine Zielgruppe und die Interaktion.

Apropos Werbung. Stichwort: Werbekennzeichnungspflicht.
Als Influencerin fehlt mir in Deutschland diesbezüglich noch die Rechtssicherheit. Ich kennzeichne daher alles, denn man kommt schnell ins Visier des Verbands Sozialer Medien e.V. (VSW). Vor meiner Kennzeichnung war ich wesentlich transpa-renter und nachvollziehbarer.

Jeder Hype ist einmal zu Ende. Könnte es auch dem Influencer-Markt so gehen? Scheint dieser doch gesättigt und dadurch unübersichtlicher. Welche Influencerinnen sind auch später noch Millionen wert? Und vor allem, auf welchen Kanälen bewegen sich die Influencer von morgen?
Influencer sollten in Zukunft nicht allein auf Facebook und Instagram setzten. Größeres Potenzial werden kleinere, sehr spezifische Netzwerke haben. Es gibt schon jetzt viele Netzwerke, auf denen sich eine sehr aktive Community bewegt, die aber von Influencern noch wenig gesehen werden. ‚Tripadvisor‘ ist so ein Beispiel. Influencer sollten zukünftig mehrere dieser Netzwerke bespielen. Und – was früher Blogs waren, sind heute Podcasts.

Es gibt verschiedene Thesen, wie sich das Phänomen Influencing entwickeln wird. Eine geht davon aus, dass es in wenigen Jahren nur noch Autoren-Kollektive gibt.
Das sehe ich nicht. In der Vergangenheit sind Kollektive eher gescheitert. Große Influencer werden auch weiterhin mehrheitlich allein arbeiten – allerdings mit einer anderen Sichtbarkeit und Prominenz. Ich vergleiche das mit der Supermodel-Ära der 1990er-Jahre als die Vornamen Claudia, Cindy und Naomi allen ein Begriff war. Heute sind es Kylie und Chiara – und man weiß sofort, dass sie Fashion-Bloggerinnen sind. Strenggenommen ist die Ära der wenigen Elite-Influencerinnen aber vorbei. Schnell wachsen und weltweit bekannt werden, ist auf dem Markt, der inzwischen so breit aufgestellt ist, nicht mehr möglich.

Herzlichen Dank für das Interview!

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