Eine Innovation der Sonderschau Mr. Books & Mrs. Paper 2019 ermöglicht eindrucksvolle Wareninszenierungen im Handumdrehen und produziert immer neue Shopping-Erlebnisse. Fünf Best-Practice-Beispiele zeigen wie es geht.
Die Tischbühne ist eine verblüffend einfache Lösung, die es dem Handel erlaubt, an jedem beliebigen Platz im Verkaufsraum eine Inszenierungsfläche zu eröffnen: Simple Tische verwandeln sich mühelos in kreative Spielplätze für die inspirierende Warenpräsentation. Die Bühne besteht, kurz gesagt, aus einem feinen Metallbogen, der sich elegant über den Tisch spannt und es ermöglicht, Produkte, Dekoration oder auch zusätzliche Beleuchtung von oben in die Szene schweben zu lassen. Das mattschwarze Material ist bei hoher Stabilität nur ca. 15mm stark und hält sich bescheiden im Hintergrund. Mit etwas Abstand betrachtet, wirkt die Inszenierung auf dem Tisch dadurch wie filigran eingerahmt. Die Befestigung erfolgt mit Klemmschrauben seitlich an der Tischplatte, ähnlich wie bei einer einfachen Schreibtischlampe. Eine interessante Variation ergibt sich, wenn der Bogen nicht mittig über dem Tisch platziert wird, sondern an der hinteren Kante. So kann er ein veritables Bühnenbild transportieren, z.B. ein schönes Geschenkpapier, das die Szene nach hinten abschließt.
Vielfalt und Abwechslung am PoS
Leichte Mobiles und andere bewegliche Objekte, ein schöner Zweig mit Lichterkette, eine Design-Leuchte am Textilkabel, Stofftaschen oder Geschirrtücher, ein Magnetseil mit Postkarten, Fotos, Zitaten … Die Möglichkeiten, Ware, Dekoration oder Beleuchtung auf die Tischbühne herabhängen zu lassen, sind unendlich. Schon ein einziges Objekt in Augenhöhe kann zum originellen Blickfang werden und die Aufmerksamkeit auf den Tisch lenken. Dort werden mit wenig Aufwand immer neue, überraschende Warenbilder geschaffen und inspirierende Geschichten erzählt. Mit das Beste an der Tischbühne ist deshalb die kreative Energie, die sie freisetzt: Die Vielfalt der Möglichkeiten lässt Inszenierungsideen wie von selbst entstehen.
Von der Paperworld in die Welt
Alle reden vom Geschichtenerzählen, doch kaum einer hat eine Vorstellung, wie das am PoS konkret aussehen soll“, sagt Angelika Niestrath, die Kuratorin von Mr. Books & Mrs. Paper. „Deshalb wollten wir auf der Sonderschau (2019) eine einfache und universell einsetzbare Lösung vorstellen, mit der jeder Händler eindrucksvolle Präsentationen gestalten kann.“ Der Prototyp, der nach Niestraths Ideen für die Paperworld entstand, war ganz bewusst für kleine Tische konzipiert, auf denen mit wenig Ware und in schnellem Wechsel immer wieder neue Geschichten erzählt werden können. Inzwischen hat der Hersteller FLUHR das Konzept weiterentwickelt und bietet es unter dem Namen DecoFrame für den Handel an. Die Querstange des DecoFrame wurde flexibel gestaltet, so dass die Bühne auf Tischen verschiedener Größe verwendbar ist.
Warum Inszenierung wichtig ist
Ein Geschäft, in dem Kunden Eintritt bezahlen, bevor sie den Verkaufsraum betreten? Das klingt unglaublich, doch in den Shopping-Hotspots der Welt wie NYC oder Tokio wird es bereits praktiziert! Und auch wenn so etwas hierzulande (noch) kaum vorstellbar scheint, ist es ein starkes Signal für die rasant wachsende Bedeutung der Inszenierung im stationären Handel: Das Shoppingerlebnis an sich wird in Zukunft zur geldwerten Ware. Seit Produkte und Informationen jederzeit online verfügbar sind, decken immer mehr Menschen ihren täglichen Bedarf zunehmend im Internet. In der Folge ändert sich auch die Rolle des Fachhändlers. Als Nahversorger mit möglichst umfassendem Angebot ist er nun weniger gefragt; stattdessen verlangen Kunden nach Inspiration und Unterhaltung. Kuratieren statt Sortieren ist angesagt: Lifestyle-Shopper erwarten besondere Sortimente mit individueller Handschrift und überraschend gestaltete Angebote, die man lustvoll für sich entdecken kann – idealerweise mit dem Gefühl, etwas ganz Einzigartiges gefunden zu haben.
Stapeltische, die zu plakativen Themen wie „Grillen“ oder „Hochzeit“ viel Austauschbares präsentieren, können diese neuen Bedürfnisse kaum befriedigen. Deutlich besser geeignet sind fein gedachte Inszenierungen, die ausgewählte Dinge in den Mittelpunkt stellen und auf besondere Weise beleuchten – und das in schnellem Wechsel! Denn gerade die Kunden, die oft in den Laden kommen (also die, deren Aufmerksamkeit für den Händler am wertvollsten ist) sollen möglichst bei jedem Besuch etwas Neues entdecken können. Doch die herkömmliche Ladeneinrichtung setzt häufig noch stärker auf Warendruck als auf Kreativität. Viele Präsentationsmöbel kennen überhaupt nur eine Art des Warenaufbaus und lassen keinen Raum zum spielerischen Gestalten. Hier bietet die Tischbühne eine universell und flexibel einsetzbare Lösung, die zum Spielen buchstäblich einlädt.
Veranschaulichung der Best-Practice-Beispiele
Ausstellernachweis
Weitere Informationen zu kommerziellen Tischbühnen von Fluhr Displays
Angelika Niestrath
Im ersten Beruf ist Angelika Niestrath Buchhändlerin und hat sich einen Namen als Expertin für Zusatzsortimente gemacht. 2006 gründete sie das Nonbookareal auf der Frankfurter Buchmesse, und gestaltet seit 2013 die Sonderschau Mr.Books & Mrs.Paper auf der Frankfurter Paperworld, sowie seit 2018 die Ausstellerplattform Paper & Friends auf der Tendence.